Regionale Informationen: Vertikale Begrünung

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Verwandte Aspekte in anderen Ländern

Einheimische Kletterpflanzen

Die Verwendung einheimischer Pflanzen hat viele Vorteile. Weil diese Pflanzenarten sich vor Ort entwickelt haben, sind sie sehr gut an die lokalen klimatischen Bedingungen und die Beschaffenheit des Bodens angepasst. Folglich sind sie meist robuster, pflegeleichter und resistenter gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Gleichzeitig leben Pflanzen und Tiere in einer Symbiose, sie sind somit bestens aneinander angepasst. Dadurch bilden heimische Pflanzen einen wichtigen Lebensraum und sind Nahrungsquelle für unzählige Tiere. Außerdem mussten die Jungpflanzen oder Samen meist keine weiten Transportwege zurücklegen. Hier stellen wir einige heimische Vertreter von Kletterpflanzen aus den Projektländern näher vor.

ÖSTERREICH

Das Wald-Geißblatt (Lonicera periclymenum) ist eine dekorative, gut duftende und pflegeleichte Kletterpflanze. Sie eignet sich besonders gut zur Berankung von Zäunen und Mauern, sowie auch für Fassadenbegrünung. Die lianenartige Schlingpflanze ist auch unter dem Namen Waldheckenkirsche bekannt. Sie wächst bis zu 1,5 m pro Jahr und erreicht eine Höhe von 3–6 m. Das Wald-Geißblatt blüht den ganzen Sommer über von Juni bis August und duftet besonders in den Abendstunden intensiv. Daher erhält die Kletterpflanze von vielen Nachtfaltern Besuch, aber auch Hummeln mögen sie. Ab August schmücken rot leuchtende Beeren die Pflanze, die eine wichtige Vogelnahrung darstellen. Für Menschen sind die Beeren jedoch schwach giftig. Das Wald-Geißblatt ist nicht nur in Österreich heimisch, sondern in vielen Ländern Europas von Mittel- bis Südeuropa, aber auch in Skandinavien und England ist es zu finden.

Beispiele weiterer heimischer Kletterpflanzen:

  • Clematis vitalba: Gewöhnliche Waldrebe
  • Hedera helix: Gemeiner Efeu
  • Rosa canina: Hundsrose oder auch Heckenrose

DEUTSCHLAND

Die Hundsrose – oder auch Heckenrose – (Rosa canina) kommt in fast ganz Europa vor, nur nicht im hohen Norden. Mit ihren Blüten und ihren farbigen Früchten ist sie ein echter Schmuck für kahle Wände – und zugleich eine wertvolle Nahrungsquelle vor allem für Insekten und Vögel. Die Pflanze ist relativ genügsam und sehr winterhart. Sie wird 2–3 Meter hoch; im Schatten kann sie – als Spreizklimmer – auch höher klettern. Die Hundsrose wächst auch kräftig in die Breite – wenn keine Dornröschen-Hecke angestrebt wird, muss sie entsprechend zurückgeschnitten werden.

SPANIEN

Rubia peregrina, der gewöhnliche wilde Krapp, ist eine krautige mehrjährige Lianenpflanzenart, die zur Labkraut- und Kaffeefamilie Rubiaceae gehört. Es handelt sich um eine stressresistente Schlingpflanze (Liane), die in Wäldern und Gebüschen, Büschen, Hecken und entlang von Straßen und Wegen auf allen Arten von Substraten, sogar auf steinigen Böden, wächst. Sie bevorzugt trockene Böden in einer Höhe bis zu 1.000 m über dem Meeresspiegel.

Der Stängel ist holzig, unbehaart, quadratisch und rankend und erreicht eine durchschnittliche Länge von 50–250 cm. Die immergrünen Blätter sind sitzend, glänzend, lederig, eiförmig–lanzettlich und an den Rändern gezähnt. Sie sind in Wirbeln angeordnet, normalerweise mit fünf oder mehr Blättern, die von einem einzigen Knoten ausgehen. Die kleinen Blüten haben fünf Blütenblätter und sind blass gelblich-grün, etwa 5–7 mm im Durchmesser, auf langen Stielen angeordnet. Die Blütezeit erstreckt sich von April bis Juni. Die zwittrigen (zweigeschlechtlichen) Blüten werden von Insekten bestäubt (Entomogamie). Die Früchte sind fleischige grüne Beeren, die bei Reife schwarz sind und einen Durchmesser von etwa 5 mm haben.

Der Krapp ist nicht nur eine sehr häufige Pflanze im kantabrischen Steineichenwald, sondern kommt auch im Mittelmeerraum, im Ebro-Tal, in Andalusien, Valencia und praktisch in jeder Region vor, in der sie in Gestrüpp, Brombeersträuchern, Mauern und Waldgebieten wächst. Außerhalb Spaniens kommt er in Süd- und Westeuropa sowie Asien, Nordafrika und auf den Makaronesischen Inseln vor.

Einige Beispiele für andere Kletterpflanzen, die im Baskenland und in Spanien beheimatet sind:

  • Hedera helix: Gemeiner Efeu
  • Smilax aspera: gewöhnliche Smilax, Raue Ackerwinde, Sarsaparilla

Quellen: https://floresdeordesa.files.wordpress.com/2016/04/flora_ornamental_06_baja.pdf https://www.wikiwand.com/es/Rubia_peregrina

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