Regionale Informationen: Bodenfunktionen

Verwandte Aspekte in anderen Ländern

Bodenversiegelung bedeutet, dass Böden mit einem Material bedeckt werden, welches vollkommen oder teilweise undurchlässig ist. Wird der Boden mit einer wasser- und luftundurchlässigen Schicht bedeckt, stirbt das Bodenleben ab. Versiegelte Böden gelten vom heutigen Stand des Wissens als irreversibel zerstört. Durch Versiegelung geht Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie die Bodenfruchtbarkeit und Produktionsfunktion verloren, die Luftfeuchtigkeit nimmt durch die geringere Verdunstung ab und führt zu stärkerer Erwärmung. Das Fehlen von Versickerungsflächen erhöht auch die Hochwassergefahr. Flächen können einen unterschiedlichen Versiegelungsgrad aufweisen. So ist zum Beispiel ein asphaltierter Parkplatz zu 100 % versiegelt, ein Boden mit Pflastersteinen mit breiten Fugen zu ca. 80 %. Die Flächeninanspruchnahme für zum Beispiel Bauland, Verkehrsflächen oder gewerbliche Nutzung und damit die Versiegelung des Bodens steigen in Europa ständig. Ein Schutz des Bodens bedeutet somit eine Reduktion der Flächeninanspruchnahme.

ÖSTERREICH

Im Durchschnitt der letzten drei Jahre wurden in Österreich 11,5 ha an Flächen pro Tag versiegelt. Das entspricht ungefähr der Größe von 16 Fußballfeldern. Der Drei-Jahres-Mittelwert der Flächeninanspruchnahme in Österreich lag im Jahr 2020 bei 42 km². Das entspricht der Größe von Eisenstadt. Um dies einzudämmen wurde im Regierungsprogramm 2020 – 2024 festgehalten, dass die Flächeninanspruchnahme bis 2030 auf einen jährlichen Zuwachs von 2,5 ha pro Tag bzw. 9 km² pro Jahr reduziert werden soll. Betriebsflächen, Wohn- und Geschäftsgebiete bilden aktuellen den größten Anteil an der Flächeninsanspruchnahme in Österreich.

DEUTSCHLAND

In Deutschland wurden im Jahr 1992 40.305 km² für Siedlung und Verkehr genutzt; im Jahr 2020 waren es bereits 51.692 km². Das ist ein Anstieg um 28,3 % innerhalb von 28 Jahren. Von dieser Siedlungs- und Verkehrsfläche ist im bundesweiten Durchschnitt knapp die Hälfte (43,7 %) versiegelt. Selbst in den großen Städten gibt es ja neben versiegelten Flächen u.a. auch öffentliche und private Grünanlagen oder Gärten, und in ländlichen Regionen ist deren Anteil noch größer. In den Jahren 2016–2019 ist die Siedlungs- und Verkehrsfläche um durchschnittlich 52 Hektar pro Tag gewachsen. Die Bundesregierung will diesen Wert deutlich verringern – auf maximal 30 Hektar pro Tag im Jahr 2030. Im Jahr 2050 soll „netto“ überhaupt keine neue Fläche mehr für Siedlung und Verkehr beansprucht werden. Quellen:

SPANIEN

In Spanien gab es von 2006 bis 2015 eine Zunahme der versiegelten Bodenfläche. Im Jahr 2015 betrug die versiegelte Bodenfläche in Spanien 6.225 km² (622.500 Hektar), das entspricht 7,19 % der Landesfläche.

Als das Entwicklungstempo im Baskenland von 2006 bis 2011 zunahm, erreichte die versiegelte Fläche einen Prozentsatz von 6,68 % der Gesamtfläche. Dieser Anteil hat sich in den Folgejahren nur leicht erhöht. Vergleicht man diese Daten mit dem Anteil der versiegelten Böden in anderen Ländern, so liegt das Baskenland über dem europäischen Durchschnitt von 1,81 % – und auf einem ähnlichen Niveau wie die Niederlande (7,33 %) und Belgien (7,37 %).

Im Jahr 2020 betrug das künstliche Land des Baskenlandes 49.106 Hektar (491 km²) (49.070 Hektar im Jahr 2015). So ist in den letzten fünf Jahren der Anteil der künstlichen Landfläche für Wohnnutzungen, Wirtschaftstätigkeiten und allgemeine Systeme (Infrastrukturen, Einrichtungen und Freiräume) stabil geblieben.

Weil das Baskische Territorium zerklüftet ist, konzentriert sich dort der Großteil der Bevölkerung in wenigen städtischen Zentren mit hoher Bevölkerungsdichte.

Industrieanlagen haben traditionell einen großen Teil des Territoriums besetzt. In vielen Fällen befanden sie sich in den Städten selbst, oder vielleicht wäre es richtiger zu sagen, dass Städte um große Industrien herum gewachsen sind. Die intensive industrielle Tätigkeit im Baskenland hat jahrzehntelang eine bemerkenswerte Umweltbelastung der Böden verursacht, die etwa 16 % des Territoriums betraf. Aus diesem Grund wurde es in den 90er Jahren als notwendig erachtet, die Wiederherstellung von zuvor industriell genutzten Böden zu fördern.

Quellen: https://www.ingurumena.ejgv.euskadi.eus/r49-aa33a/es/aa33aIndicadoresWAR/indicadoresJSP/index.jsp https://www.irekia.euskadi.eus/es/debates/1273?stage=conclusions https://www.eea.europa.eu/data-and-maps/dashboards/imperviousness-in-europe https://www.euskadi.eus/informacion/suelo/web01-s2ing/es/

https://www.ihobe.eus/suelos

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