Regionale Informationen: Boden

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Verwandte Aspekte in anderen Ländern

„Bodengeschichten“

Die Entwicklung von Boden ist ein langer Prozess. Die Entstehung vieler unserer Böden reicht bis zur letzten Eiszeit, mehr als 10.000 Jahre, zurück. Im Folgenden erzählen wir unterschiedliche Geschichten aus verschiedenen Ländern zur Entstehung von Böden. Diese bilden jedoch nur einen Auszug. Mehr zum Thema Boden und dessen Entstehung ist im Thema „Boden“ zu finden.

ÖSTERREICH

Auböden sind vergleichsweise junge Böden. Landschaften entlang von Flüssen und Bächen, die durch wiederkehrende Überschwemmungen und stark schwankende Grundwasserstände charakterisiert sind, werden Auland genannt. Durch die Überschwemmungen und Schwankungen des Wasserspiegels der Flüsse oder Bäche entstehen Fest- und Schwemmablagerungen. Die Ausgangsmaterialien von Auenböden sind somit Sedimente, d. h. Ablagerungen aus Fließgewässern und jungem Schwemmmaterial. Diese Sedimente kommen meist in sortenreinen Schichten vor. Daher ist für Auböden ein schichtweiser Aufbau typisch, der durch die Ablagerungen von mehreren Überschwemmungen entsteht. Aufgrund ihres jungen Alters sind Schwemmböden meist gut mit Nährstoffen versorgt. Zu Beginn der Bodenentwicklung in Augebieten entsteht der sogenannte Rohauboden. In diesem frühen Stadium ist die Bodenschicht noch nicht sehr dick und der Humushorizont auch noch schwach ausgebildet. Je nach Eigenheiten können sich im Weiteren verschiedene Typen an Auböden entwickeln. An stark schwankenden Flüssen wie zum Beispiel Gebirgsflüssen bleibt es häufig bei Rohauböden. Sie sind naturschutzfachlich wertvolle, seltengewordene Biotope.

DEUTSCHLAND

Die fruchtbarsten Ackerböden in Deutschland finden sich in der Magdeburger Börde. Aber auch rund um Halle, im Thüringer Becken und in der Kölner Bucht gibt es sehr gute und fruchtbare Böden. Es handelt sich um Schwarzerden und teilweise auch Parabraunerden.

Schwarzerden (Tschernosem) sind dort entstanden, wo es lockere, kalkreiche Untergründe (vor allem Löss) und kontinentales Klima – also sehr heiße, trockene Sommer und kalte Winter – gab. Hier bildeten sich Steppen mit stark wachsenden Gräsern, Kräutern und einzelnen Baumgruppen. Wegen der Trockenheit im Sommer und der Kälte im Winter konnten abgestorbene Pflanzen von den Bodenlebewesen nicht komplett abgebaut werden – in der Folge sammelte sich eine immer mächtiger werdende Humusschicht an. Diese Bedingungen herrschten in Mitteleuropa vor 10.000 bis 6.000 Jahren. Danach wurde das Klima feuchter – und Wald setzte sich durch. Unter dem Einfluss des Waldes entwickelte sich Schwarzerde teilweise zu Braunerde weiter. Die verbliebenen Schwarzerden in Deutschland sind somit Relikte der Nach-Eiszeit, und wenn sie zerstört werden (Versiegelung, Erosion…), sind sie nicht wiederherstellbar.

Eine besondere Schwarzerde ist Terra Preta. Sie ist unter dem Einfluss des Menschen entstanden, dort wo große Mengen an Holzkohle und Pflanzenresten in den Boden eingetragen wurden. Das geschah u. a. im Amazonasgebiet, aber auch in Teilen von Asien, Afrika und Europa. Heute wird Terra Preta als eine Möglichkeit zur Bodenverbesserung und Kohlenstoffbindung angesehen.

Quellen:

SPANIEN

Spanien hat eine für Europa und die ganze Welt herausragende Vielfalt an Böden. Die meisten der Bodengruppen der Bodenklassifikation sind vertreten. In Spanien sind zonale Böden dadurch gekennzeichnet, dass sie reife Böden sind und sich durch das Klima und die Lithologie jedes Gebiets unterscheiden. Es gibt zum einen Bodentypen, die für die aktuellen Klimazonen repräsentativ sind, unter anderem von kalten Klimazonen (Hochgebirge) bis zu den trockenen und halbtrockenen Klimazonen im Süden und Osten der Halbinsel. Zum anderen gibt es auch Bodentypen, die für extreme Trockenheit stehen und die sich im früheren tropischen Klima gebildet haben – von den Böden auf der atlantischen, kontinentalen und mediterranen makroklimatischen Ebene der Halbinsel bis zu den Böden vulkanischen Ursprungs der Kanarischen Inseln. Unter Berücksichtigung des Entwicklungsstadiums der Böden sind in Spanien Böden von den jüngsten (Entisols) und den schlecht entwickelten (Inceptisols) bis hin zu denjenigen zu finden, die die letzten Stadien der Verwitterung und Evolution erreicht haben (Ultisols).

Derzeit ist das Baskenland die Autonome Region Spaniens mit dem höchsten Anteil an Waldflächen, die 54 % ihres Territoriums ausmachen. Ackerland macht 20 % der Gesamtfläche aus und erreicht in der Provinz Araba mit 45 % eine größere Bedeutung.

Sources:
https://www.consumer.es/medio-ambiente/suelos-en-espana-una-gran-diversidad-en-peligro.html
https://www.euskadi.eus/informacion/suelo/web01-s2ing/es/

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