Pflanzen und ihre positiven Eigenschaften

Warum sind Pflanzen so wichtig für uns?

Pflanzen haben viele positive Eigenschaften. Durch Photosynthese produzieren Pflanzen den für Mensch und Tier lebensnotwendigen Sauerstoff. Pflanzen bilden für viele Tiere einen Lebensraum – vom Kleintier im Moos bis zum Großtier im Wald. Durch Verdunstung nehmen Pflanzen Einfluss auf das Mikroklima. Eine größere Anordnung von Pflanzen wie Hecken oder Wälder kann als Lärmschutz dienen. Bei begrünten Fassaden und Dächern dienen Pflanzen sogar als Wärmedämmung. Und vergessen wir natürlich nicht den Ernährungsaspekt und die ästhetische Wirkung, die Pflanzen auf die Umwelt und unser Wohlbefinden haben.

NUTZEN FÜR GRÜNE COOLE SCHULEN

  • Schülerinnen* und Schüler* lernen, wie sie sich gut um die Pflanzen in der Schule kümmern können, und tragen dieses Wissen auch nach Hause
  • Die positive Einstellung von Schulpersonal sowie Schülerinnen* und Schülern* zu Pflanzen fördern und Bewusstsein für die Bedeutung von Pflanzen schaffen
  • Argumente für die Begrünung ihrer Schule sammeln, um Unterstützung, auch monetär, von Direktion, Verwaltung, Politik und Eltern zu erhalten

Verbesserung der Luftqualität und Lärmminderung

Pflanzen haben die Fähigkeit, durch ihre Blattoberfläche Schadstoffe zu filtern, und leisten damit einen wesentlichen Beitrag in Hinblick auf die städtische Feinstaubbindung und Luftreinigung. Außerdem wird in den Pflanzen auch CO2 gebunden. Durch Photosynthese erzeugen Pflanzen den für Menschen und Tiere lebenswichtigen Sauerstoff und reinigen zusätzlich die Luft. Außerdem haben die Substrate und Pflanzen eine lärmabsorbierende Wirkung, wodurch – abhängig von der Anordnung und dem Deckungsgrad der Vegetation, der Substrattiefe und den verwendeten Materialien – eine wesentliche Lärmminderung erreicht werden kann.

WUSSTEST DU SCHON?

Wann entstanden die ersten Wälder?

Im Devon (vor ca. 370 Millionen Jahren) gab es bereits die ersten Wälder aus baumartigen Pflanzen. Später im Karbon (vor 320 Millionen Jahren) breiteten sich riesige Sumpfwälder über große Teile der damaligen Welt aus, welche den CO2-Gehalt der Atmosphäre enorm senkten und den Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre auf 30 % anreicherten.

Heute sind bspw. in Österreich 48 % der Grundfläche mit Wald bedeckt, das entspricht etwa vier Millionen Hektar. Die Waldflächen in Österreich wachsen, da mehr Bäume angepflanzt als geerntet werden.

Wie viel Sauerstoff kann ein durchschnittlicher Laubbaum im Jahr produzieren?

Bei einem jährlichen Niederschlag von etwa 800 Millimetern kann ein durchschnittlicher Laubbaum von 15 bis 20 Metern Höhe pro Stunde etwa 370 Liter Sauerstoff produzieren. Hochgerechnet auf ein Jahr sind das etwa drei Millionen Liter Sauerstoff. Im Vergleich dazu beträgt der Sauerstoffverbrauch des Menschen je nach Aktivität 15 Liter pro Stunde (im Ruhezustand) bis 150 Liter und mehr (schwere Arbeit, Sport).

Pflanzen als natürliche Klimaanlagen

Durch Verdunstung und Beschattung haben Pflanzen einen Einfluss auf das Mikroklima.

  • Pflanzen spenden einen angenehmen und natürlichen Schatten, der perfekt an Jahreszeiten angepasst ist. Im Sommer, wenn es wirklich heiß ist, bieten Pflanzen durch ihre Blätter die maximale Beschattung. Im Winter hingegen, wo wir mehr Licht, Sonne und Wärme brauchen, fallen die Blätter meist ab.
  • Pflanzen kühlen auch durch ihre Evapotranspiration ihre unmittelbare Umgebung. Dadurch wirken begrünte Flächen in Stadtgebieten wie natürliche Klimaanlagen. Bei Bauwerksbegrünungen führt dies auch zu einer spürbar verminderten Aufheizung der Fassaden und Dächer. Sie wirken somit auf ihre Umgebung und sorgen für angenehmere Temperaturen innerhalb der Gebäude.

WUSSTEST DU SCHON?

Was ist die Evapotranspiration?

Evapotranspiration ist die Kombination von Transpiration und Evaporation

  • Transpiration ist die Verdunstung von Wasser durch die Pflanzen über ihre Spaltöffnungen. Sie entziehen der Umgebung Wärme, wodurch ein Kühlungseffekt entsteht. Dieser Effekt ist vergleichbar mit dem Schwitzen von Menschen – menschliche Körper beginnen zu schwitzen, um sich selbst abzukühlen.
  • Hinzu kommt die Verdunstung von Wasser aus natürlichen Böden und Wasseroberflächen. Erde und Substrate speichern Wasser und verdunsten es dann wieder. Diese Verdunstung sorgt für eine höhere Luftfeuchtigkeit, die wiederum zur Kühlung und einem erhöhten Wohlbefinden beiträgt

Beitrag von Pflanzen zum Regenwassermanagement

Begrünte Flächen können Wasser zurückhalten und speichern, indem das Substrat und die Pflanzen das Regenwasser direkt aufnehmen und es erst zeitversetzt verdunsten lassen und in geringeren Mengen in die Atmosphäre zurückgeben (Wasserrückhalt). Dadurch entsteht ein natürlicher Kreislauf. Zwischen 70 und 80 Prozent der Niederschläge können so zurückgehalten werden und gelangen dadurch nicht in die städtische Kanalisation. Versiegelte Flächen wie Beton und Asphalt verhindern die Versickerung von Regenwasser. Dies kann in weiterer Folge bei Starkregenereignissen oder bei der Schneeschmelze im Frühjahr zur Überlastung des städtischen Kanalnetzes und zu Überschwemmungen führen.

TIPP

Planen Sie zusammen mit der Klasse einen Schulhof oder Parkplatz, der im Sommer nicht zur Hitzefalle wird. Wie würde dieser aussehen? Lassen Sie die Schülerinnen* und Schüler* dazu einen Plan auf der Tafel oder in Gruppen auf Plakaten erstellen und diskutieren Sie gemeinsam darüber.

Einfluss auf die kognitive Leistungsfähigkeit

Neben diesen ökologischen Aspekten, welche für den Einsatz pflanzlichen Grüns am Schulgelände sprechen, können Pflanzen auch maßgeblich zur Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit beitragen. So stellte Nancy M. Wells im Rahmen einer Studie bei Kindern, die aus städtischen Gebieten in grüneres Umland gezogen waren, eine deutliche Verbesserung kognitiver Funktionen fest. Je größer die Veränderungen des vorherigen (vegetationslosen) Wohnortes zum neuen (grüneren) Zuhause waren, desto besser wurde die Fähigkeit der Kinder, ihre Aufmerksamkeit zu bündeln.

MÖGLICHKEITEN, DAS THEMA FÄCHERÜBERGREIFEND ZU VERTIEFEN

Als Vertiefung können Sie mit den Schülerinnen* und Schülern* folgende Fragen bearbeiten:

  • Was passiert bei der Photosynthese?
  • Schülerinnen* und Schüler* erklären den Vorgang der Photosynthese und erörtern deren Rolle für Umwelt und Mensch.
  • Welche Eigenschaften soll ein Schulhof haben?

Diskutieren von Eigenschaften eines idealen Schulhofs, der den Bedürfnissen der Schülerinnen* und Schüler* entspricht:

  • Welche Rolle spielen Pflanzen in der Stadt?
  • Erörtern von unterschiedlichen Pflanzenstandorten in der Stadt.
  • Nennen von Pflanzenbeispielen, die in der Stadt wachsen.
  • Diskutieren Sie über die Bedeutung von Pflanzen für das Leben in Städten.
  • Welche Arten von Bodenbelägen und Bodenversiegelungen gibt es, die Wasser durchlassen?
  • Beschreiben der Rolle von Pflanzen und Boden für den Wasserkreislauf und Ableiten von Beiträgen zu einem nachhaltigen Regenwassermanagement. Benennen unterschiedlicher Bodenbeläge und ihrer fachsprachlicher Bezeichnungen.

Experimente

Experiment: Wasserspeicherkapazität messen

Experiment: Wasserspeicherkapazität messen

Anhand des Versuchsaufbaus wird ein Regenereignis auf jeweils bewachsenem, offenem und versiegeltem Boden nachgeahmt. Auf diese Weise wird Bodenerosion und die Wirkung von Pflanzen veranschaulicht. Zudem wird der unterschiedliche Effekt von Regen auf den Boden hinsichtlich Versiegelungsgrad und Bodenvitalität hervorgehoben.

Regionale Informationen

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