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Boden
Was ist Boden und wie entsteht er?
Mit dem Begriff Boden wird die belebte äußere Schicht unserer Erdkruste bezeichnet. Er ist ein wichtiger Teil unserer Umwelt und die Grundlage für das Leben auf der Erde. Der Boden ist als Verwitterungsschicht der äußeren Erdkruste oft nur wenige Zentimeter dick und dennoch ein hoch komplexes, lebendiges System. Der Boden bildet die Lebensgrundlage für die meisten Pflanzen, Tiere und auch für die Menschen. Er besteht aus mineralischen Bestandteilen (Ton, Schluff und Sand), Pflanzenwurzeln, totem organischen Material, Bodenlebewesen, Bodenluft und Bodenwasser.
NUTZEN FÜR GRÜNE COOLE SCHULEN
- Eigene Erde herstellen und für Begrünungsmaßnahmen und Pflanzen in der Schule nutzen
- Der fertige Kompost kann auch zur Verbesserung von Grünflächen und Pflanzenbeeten im Schulgarten verwendet werden
- Vom Abfall zur Erde: Ein Beitrag zu einem nachhaltigen Nährstoffkreislauf und zu einer umweltfreundlichen Schule
Wie entstehen Böden?
Böden entwickeln sich sehr langsam. Das Ausgangsmaterial der Bodenbildung war das Gestein an der Erdoberfläche, das sich dann erst im Laufe der Zeit durch Verwitterung und die Humusbildung zum Boden, wie es ihn heute gibt, entwickelt hat. Der Prozess, in dem sich ein Boden bildet wie wir ihn heute vorfinden, nimmt etwa 10.000 Jahre in Anspruch. In dieser Zeit kann er mehrere Meter wachsen oder nur ein paar Zentimeter. Dies ist abhängig vom Gesteinstyp, vom Relief, vom Klima und auch vom Menschen. Durch Verwitterung entstehen Felsspalten. In diesen sammeln sich durch Wind und Wasser herangetragene Bodenteilchen. Auch Pionierpflanzen siedeln sich an. Minerale, welche den Pflanzen als Nährstoffe dienen, werden freigesetzt. Auf dem verwitterten Gestein sammeln sich Pflanzenreste an. Durch die Arbeit von Pflanzenwurzeln, Bodentieren und Mikroorganismen zerfällt das Gestein, es bildet sich eine Humusschicht und immer mehr Pflanzen siedeln sich an. Mit der Zeit bilden sich die Bodenhorizonte. Je nach Ausgangsgestein und Einflüssen entstehen unterschiedliche Bodentypen, wie beispielsweise Braunerde.
WUSSTEST DU SCHON?
Bilden sich Böden sowohl von oben als auch von unten?
Ja, Böden bilden sich sowohl von oben als auch von unten. Die Bodenbildung erfolgt von oben durch Zersetzung und Verrottung von Pflanzenresten und von unten durch die Verwitterung des Ausgangsgesteins.
Welche Spezialisten können direkt auf Gestein wachsen?
Flechten sind besondere Lebewesen, da sie eine Mischform aus Pilzen (keine Pflanzen!) und Algen (kleinste Form von Pflanzen) oder aus Pilzen und Cyanobakterien (keine Pflanzen!) darstellen. Cyanobakterien und Algen können Fotosynthese betreiben und damit ihre Energie aus Sonnenlicht gewinnen. Den Flechten genügen Mineralien aus herangewehtem Staub und Nährstoffe, die der Regen mit sich bringt, um ihren Lebensbedarf zu decken. Deshalb können sie auf allen möglichen Untergründen, wie Felsen, Mauern, Holz usw., leben. Sie brauchen solche Sonderstandorte, da sie sehr langsam wachsen und ansonsten von anderen Pflanzen überwuchert werden würden. Auch einige Moosarten wachsen auf Steinen. Sie nehmen ihre Nährstoffe, genau wie die Flechten, aus der Luft auf.
TIPP
Der Apfel als Modell der Erde
Mit dieser einfachen Demonstration geben Sie den Schülerinnen* und Schülern* eine Vorstellung davon, wie groß der Anteil des (fruchtbaren) Bodens am Gesamtvolumen der Erde ist.
Schneiden Sie einen Apfel in zwei Hälften. Zeigen Sie Ihrer Klasse den Apfel und stellen Sie einen Vergleich zwischen dem Apfel und der Erde her: „Stellt euch vor, dass dieser Apfel die Erde ist. Das Kerngehäuse entspricht dem glühenden, festen Eisenkern. Der Eisenkern ist von einer Schicht aus geschmolzenem Eisen umgeben. Der Rest des Fruchtfleisches ist der Erdmantel, der aus heißem, biegsamen Gestein besteht. Die Apfelschale ist die Erdkruste aus festem Gestein. Und was ist jetzt mit der fruchtbaren Erde? Die etwa 30 cm dicke fruchtbare Erdschicht können wir auf dem Apfel gar nicht mehr wahrnehmen. Ihr könnt euch vorstellen, dass diese Erdschicht so dünn wie ein Lufthauch auf der Apfelschale ist.“
Mindmap
Erstellen Sie gemeinsam mit der Klasse eine Mindmap zum Thema Boden. Was verstehen die Schülerinnen* und Schüler* unter „Boden“? Welche Bilder/Themen haben sie zu „Boden“ im Kopf?
WUSSTEST DU SCHON?
Wieso haben Böden unterschiedliche Farben?
Unterschiedliche organische Substanzen verleihen dem Boden schwarze, braunschwarze und graue Farbtöne. Oxidierte Eisenverbindungen geben dem Boden „rostige“ Farben, wie Braun, Rot, Orange. Oxidierte Manganverbindungen färben den Boden schwarzbraun und braunschwarz. Reduzierte Eisenverbindungen verursachen grünliche, gelbliche, bläuliche und graue bis schwarze Farbtöne. Reduzierende Böden entstehen durch sauerstoffarmes Wasser oder überreiche Versorgung mit Nährstoffen, manchmal nimmt man sogar Schwefelgeruch wahr.
MÖGLICHKEITEN, DAS THEMA FÄCHERÜBERGREIFEND ZU VERTIEFEN
Als Vertiefung können Sie mit den Schülerinnen* und Schülern* folgende Fragen bearbeiten:
Welche Rolle spielt der Boden in unserem Leben?
- Schülerinnen* und Schüler* analysieren die Bedeutung des Bodens und stellen einen Bezug zum eigenen Lebensumfeld her.
Wäre ein Leben ohne Boden möglich?
- Erkundung des Schulumfelds unter folgenden Fragestellungen: Welche Stellen auf dem Schulhof/am Schulgebäude oder in der Umgebung weisen Verwitterung auf? Gibt es an den Verwitterungsstellen Flechten oder Moose?
- Kein Dreck! Diskutieren Sie mit der Klasse auch im Sprachunterricht das Thema Boden. Das Material ist in Englisch, Deutsch, Spanisch und Baskisch verfügbar.
Experimente
Experiment: Wie Erde entsteht
Die Natur kennt keine Abfälle. Mit diesem Versuch lernen die Schülerinnen* und Schüler* organische Abfälle als wertvolle Rohstoffe und grundlegende Prinzipien der Kreislaufwirtschaft kennen.