Pflanzenpflege
Was brauchen Pflanzen um zu wachsen?
Um optimal gedeihen und wachsen zu können sind für Pflanzen verschiedene Faktoren unentbehrlich. Zu den Wachstumsfaktoren der Pflanzen gehören Licht, Luft, Temperatur, Wasser und Nährstoffe. Wenn alle Faktoren ausreichend vorhanden sind, kann sich die Pflanze gut entwickeln.
NUTZEN FÜR GRÜNE COOLE SCHULEN
- Schülerinnen* und Schüler* lernen, wie sie sich gut um die Pflanzen in der Schule kümmern können
- Verständnis für gute Bedingungen für Begrünungsideen erlangen
- Geld sparen durch das Züchten eigener Setzlinge und eine gute Pflanzenpflege, damit diese lange und in einem guten Zustand erhalten bleiben
Licht
Die Sonne ist die wichtigste Energiequelle für den Aufbau der Biomasse und der Lebensprozesse in unserem Universum. Die Energie der Sonne wird in Form von elektromagnetischer Strahlung in den Weltraum abgegeben und trifft in verschiedenen Wellenlängen auf die Erde auf. Das menschliche Auge kann in der Regel Licht im Wellenlängenbereich von 380–780 nm (Nanometer) wahrnehmen. Wie das menschliche Auge eine Lichtwahrnehmung und Empfindlichkeit hat, so haben auch die Pflanzen ihre spezielle Empfindlichkeitskurve für die Photosynthese. Pflanzen absorbieren den Teil des Lichts im Wellenlängenbereich von 400–700 nm. Im Innenraum kommen häufig sogenannte Pflanzenlichter zum Einsatz, damit die Pflanzen ausreichend mit Licht versorgt werden und somit ein optimales Wachstum gewährleistet ist.
Wasser
„Ohne Wasser gäbe es kein Leben.“ Dieser Satz hat immer wieder seine volle Berechtigung. Das Wasser bringt den Kreislauf der Pflanze in Schwung, mit dem Bodenwasser werden die darin gelösten Mineralsalze aufgenommen, die im Stoffwechsel oder Wachstum benötigt werden. Zur Assimilation ist Wasser unentbehrlich. Überschüssiges Wasser wird von den Blättern verdunstet – was zur Kühlung der Umgebung beiträgt. Wird zu wenig gegossen, welkt die Pflanze und kann vertrocknen. Wird zu viel gegossen, faulen die Wurzeln, die Blätter werden gelb und schließlich stirbt die Pflanze ab.
Luft
Pflanzen benötigen Luft, nicht nur die Blätter, sondern auch die Wurzeln! Sie nehmen CO2 (Kohlendioxid) auf und wandeln es wieder in Sauerstoff um. Für die Atmung der Pflanzenwurzeln ist ein ausreichendes Porenvolumen daher wichtig. Dieses wird in Prozent des gesamten Bodenvolumens ausgedrückt.
Der ideale Boden besteht aus ungefähr
Wird der Boden verdichtet, wird sowohl weniger Wasser als auch Sauerstoff in den Boden geleitet. Die Bedingungen für die Wurzeln der Pflanze verschlechtern sich, da der Luftaustausch fehlt.
Nährstoffe
Pflanzen benötigen zum Wachstum eine Vielzahl von Nährstoffen. Auf eine regelmäßige Nährstoffzufuhr sollte geachtet werden. Dies kann mittels Langzeitdünger (in Granulat- und Pulverform) oder Expressdünger (Flüssigdünger oder in Pulverform) erfolgen. Die in Wasser gelösten Nährstoffe werden vorwiegend über die Wurzeln aufgenommen.
WUSSTEST DU SCHON?
Brauchen Pflanzen Erde?
Pflanzen brauchen nicht unbedingt Erde um zu wachsen, wohl aber Wasser, Nährstoffe und Luft. Erde dient den Wurzeln lediglich als „Matrix“, in der sie sich festhalten können.
Erde und Substrate sind der Nährboden, auf dem Pflanzen aller Art wachsen und Halt finden. Substrate speichern Wasser wie ein Schwamm und geben es langsam an die Pflanzenwurzeln ab, wodurch sie diese unterstützen. Technische Substrate sind meist leichter als Erde, haben ein großes Porenvolumen und ausreichend Luftkapazität, speichern jedoch nur bedingt Nährstoffe.
Temperatur
Pflanzen haben sich an die unterschiedlichsten Standortbedingungen angepasst. Heimische Pflanzen sind somit auch den Temperaturverhältnissen angepasst. Da Zimmerpflanzen hauptsächlich in den Tropen und Subtropen beheimatet sind, benötigen sie gleichbleibendeTemperaturen um die 20 °C und eine hohe Luftfeuchtigkeit.
Humus
Die Humusschicht des Bodens stellt den wichtigsten Lebensraum für Pflanzen dar. Der Humus ist der abgestorbene organische Anteil in der obersten Bodenschicht. Er befindet sich unter der Streuschicht, sofern diese vorhanden ist. Humus entsteht durch den Abbau von organischen Stoffen, wie Pflanzenresten oder Resten von tierischen Lebewesen. Die Humusbildung und der Humusabbau hängen von vielen unterschiedlichen Faktoren ab, wie dem Klima, der Geologie, der Pflanzendecke, der biologischen Aktivität und der Flächennutzung.
WUSSTEST DU SCHON?
Wie dick ist die Humusschicht?
In der gemäßigten Klimazone der nördlichen Hemisphäre, zu der auch Österreich und Deutschland gehören, beträgt die Humusschicht eines fruchtbaren Ackerbodens rund 30 bis 40 cm. In den tropischen Regenwäldern hingegen sind nur wenige Zentimeter vorzufinden. Warum ist das so?
In Klimazonen mit einem Jahreszeitenklima, in dem besonders im Winter die Temperaturen deutlich niedriger und die Niederschlagsraten höher sind, ist die Bodenaktivität viel geringer. In den Tropen, wo besonders durch die höheren Temperaturen auch eine höhere Bodenaktivität durch Tiere und Pilze vorliegt, wird der Humus deutlich schneller abgebaut.
MÖGLICHKEITEN, DAS THEMA FÄCHERÜBERGREIFEND ZU VERTIEFEN
Als Vertiefung können Sie mit den Schülerinnen* und Schülern* folgende Fragen bearbeiten:
Wie sind die Bedingungen in der Region? Welche ist die vorherrschende Klimazone?
Schülerinnen* und Schüler* analysieren die Standortbedingungen in der Region, auf ihrem Schulgelände und im Klassenraum.
- Vorherrschende Klimafaktoren können benannt und beschrieben werden.
Wie hängt der Nährstoffgehalt des Bodens mit dem Ertrag zusammen? Bringen mehr Nährstoffe immer mehr Ertrag? Was soll beim Düngen beachtet werden?
- Wachstumsfaktoren in Bezug auf Landwirtschaft und Ertrag, sowie die Beeinflussung der Standortbedingungen durch Maßnahmen wie Düngen und Bewässerung werden diskutiert.
Der Zusammenhang von Klimawandel und Neophyten kann in den Fächern Biologie und Umweltkunde besprochen werden.
- Schülerinnen* und Schüler* können den Begriff Neophyten erklären und Beispiele aus der Region angeben. Die Lehrperson erklärt die Thematik von Neophyten anhand von Beispielen. Gründe für die Verbreitung von Neophyten werden analysiert und im Weiteren wird ein Zusammenhang zum Klimawandel hergestellt.
Experimente
Experiment: Eigene Jungpflanzen heranziehen
Einige Pflanzen müssen erst vorkultiviert werden, bevor sie gepflanzt werden. Eine praktische und kostensparende Variante ist es, die Samen selbst zu Pflanzen zu ziehen. Auf diese Weise werden sie im Gegensatz zu Gewächshauspflanzen gleich an die Umweltbedingungen angepasst und sind…