Regionale Informationen: Bodenarten

Regionale Informationen: Bodenarten

Verwandte Aspekte in anderen Ländern

Typische Bodenarten

Die Vielfalt an unterschiedlichen Böden ist groß. Für deren Ausbildung ist sowohl das Ausgangsmaterial wie Gestein und Ablagerungen von zum Beispiel Flüssen und auch das Klima verantwortlich. Aus einem Zusammenspiel vieler Umwelteinflüsse und einer langen Zeitdauer entstehen verschiedene Böden, die in Bodentypen mit ähnlichen charakteristischen Eigenschaften unterschieden werden können. Im Folgenden werden ein paar Bodentypen aus verschiedenen Ländern und ihre Eigenschaften vorgestellt. Die (wissenschaftliche) Einteilung der Bodenarten wird von Land zu Land unterschiedlich vorgenommen – das macht einen direkten Vergleich schwierig.

ÖSTERREICH

Dunkle tiefgründige Schwarzerdeböden (Tschernosem) sind die fruchtbarsten Böden Österreichs. Sie sind nährstoffreich, gut belüftet und haben eine ausgezeichnete Wasserspeicherfähigkeit und eine mächtige Humusschicht. Sie eignen sich sehr gut für landwirtschaftliche Nutzung wie Ackerbau. Man findet sie vor allem in Niederösterreich, in eher trockenen Gebieten wie im Weinviertel, Marchfeld und Wiener Becken. Schwarzerdeböden bilden sich häufig auf einem sandigem Untergrund wie Löss. Löss ist übrigens ein besonders fruchtbarer Flugstaub aus der Eiszeit.

Durch langanhaltende menschliche Bearbeitung und Erosion geht Humus verloren und so entstehen aus Schwarzerdeböden häufig Kulturböden. Sie sind gut geeignet für Weinbau sowie auch Acker- und Gemüsebau.

Der mit Abstand häufigste Bodentyp in Österreich ist Braunerde. Die braune Färbung stammt von der Verwitterung von Eisenverbindungen. Die Spannweite der Eigenschaften von Braunerden ist sehr breit. Generell sind Braunerden im gemäßigten Klimabereich Mitteleuropas der vorherrschende Bodentyp. Braunerden werden häufig land- und forstwirtschaftlich genutzt.

DEUTSCHLAND

Etwa die Hälfte der Fläche von Deutschland wird landwirtschaftlich genutzt, und zwar überwiegend für den Ackerbau. Dabei sind die Schwarz- und Parabraunerden die Stars – sie sind besonders fruchtbar. Aber auch andere Bodentypen haben ihre Bedeutung! Nieder- und Hochmoore: Moore entstehen da, wo Grundwasser zutage tritt oder Gewässer verlanden. Wenn hier Pflanzen absterben, können sie unter Wasser nicht vollständig zersetzt werden, stattdessen entsteht Torf – und damit zunächst ein Niedermoor. Bei ausreichend Niederschlag wächst der Moorkörper immer höher an – ein Hochmoor entsteht. Viele Moore wurden zerstört, um Torf abzubauen oder um die Flächen für die Landwirtschaft zu nutzen. Dabei sind intakte Moore sehr wichtig. Sie speichern Wasser. Sie binden Kohlendioxid und tragen so zum Klimaschutz bei. Und sie bieten seltenen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Pelosole (Tonböden) können gut Wasser speichern, werden aber bei Trockenheit steinhart. Sie binden Nähr- und Schadstoffe und tragen so dazu bei, das Grundwasser sauber zu halten. Für den Ackerbau sind sie kaum geeignet – aber für Dauergrünland oder Wald. Braunerden entwickeln sich, wenn der Untergrund keinen Kalk enthält. Dort konnten sich Eisenverbindungen auflösen; durch den Kontakt mit Luft und Wasser entstand die braune Farbe. Braunerden können mehr oder weniger fruchtbar sein. Quellen:

SPANIEN

Spanien hat im Allgemeinen einen ganz anderen Boden als der „Rest“ Europas.

  • Calcisole sind die häufigsten Böden in Spanien. Diese Böden haben einen hohen Kalkgehalt, sind stark alkalisch und bilden sich in Regionen mit deutlich differenzierten Trockenzeiten. Sie sind oft dort zu finden, wo kalkreiches Grundwasser an die Oberfläche steigt und mineralische Ablagerungen hinterlässt.
  • Regosole sind in Spanien sehr verbreitet, besonders im Westen. Diese Böden sind jung und unentwickelt und kommen hauptsächlich in gebirgigen, trockenen oder schnell erodierenden Gebieten vor.
  • Umbrisole sind reich an organischer Substanz und bilden sich normalerweise unter Wäldern. Sie kommen in feuchten und kühlen Klimazonen vor und sind in Spanien stark vertreten.
  • Fluvisole kommen in Gebieten mit häufigen Überschwemmungen vor und sind in ganz Spanien weit verbreitet, konzentrieren sich jedoch stärker im zentralen Norden des Landes.
  • Leptosole sind in vielen Gebieten entlang der nördlichen und östlichen Grenzen Spaniens vorherrschend. Sie kommen in Bergen und in Gebieten vor, in denen Felsen nahe der Oberfläche liegen.
  • Luvisole sind in ganz Spanien verstreut, sie haben einen hohen Lehmanteil im Unterboden und einen geringen Anteil im Oberflächenboden.

In Spanien gibt es zahlreiche Regionen mit fruchtbarem Land. Tatsächlich hat Spanien die größte landwirtschaftliche Nutzfläche in der EU. Ungefähr 17 Millionen Hektar machen die Anbaufläche in Spanien aus, fast 34 % seiner geografischen Ausdehnung. Zu den herausragendsten Regionen zählen Castilla-La Mancha, Andalucía, Castilla y León, Cataluña, Aragón und Extremadura.

Im Baskenland nimmt der Agrarsektor (Land-, Vieh- und Forstwirtschaft) 85,21 % der Gesamtfläche ein.

Die Vielfalt der Bodentypen im Baskenland ist sehr groß. Der von FAO-UNESCO verabschiedete Klassifikationsschlüssel legt die Existenz von insgesamt 26 Bodeneinheiten und 103 Untereinheiten fest. Praktisch die Hälfte dieser Bodeneinheiten ist im Baskenland in sehr unterschiedlichem Maße vertreten.

Quellen:

https://www.gardenguides.com/129371-mountain-soil-types.html

https://terrenos.es/blog/tierra-fertil-espana

https://www.euskadi.eus/informacion/suelo/web01-s2ing/es/

Landesspezifische informationen

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